Ausstellung
bis 15. August 2021
Friedrich Seidenstücker – Leben in der Stadt
Fotografien der 1920er bis 1940er Jahre
– Friedrich Seidenstücker, Pfützenspringerinnen, 1925, Silbergelatine-Abzug, Vintage © Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
– Friedrich Seidenstücker, Stettiner Bhf., 1930, Silbergelatine-Abzug, Vintage © Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
Friedrich Seidenstücker (1882–1966) zählt zu den bedeutenden Chronisten des Alltagslebens im Berlin der Weimarer Republik. Seine atmosphärischen Fotografien, meist entstanden auf seinen Streifzügen durch die Stadt, erzählen von scheinbar beiläufigen Ereignissen und Begebenheiten: vom Sonntagsvergnügen und vom Arbeitsalltag, von Kinderspielen auf der Straße und vom Treiben auf Bahnhöfen und im Zoo. Seidenstücker zeigt mit humoristischem Blick die Menschen und das Leben in der Metropole. Seine Aufnahmen machen zugleich jedoch die Härten der Großstadtexistenz sichtbar und lassen im Hintergrund immer wieder auch die Gegensätze der sozialen Realität in den Zwischenkriegsjahren durchscheinen.
Im Kölner Foto-Sommer präsentiert das Käthe Kollwitz Museum Köln 100 Werke des Fotografen aus der Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, und lädt seine Besucher*innen dazu ein, Friedrich Seidenstücker auf seinen Spaziergängen durch das Berlin vor 100 Jahren zu folgen.
Käthe Kollwitz, Männerkopf en face, 1903–05, Schwarze Kreide, NT 258, Kölner Kollwitz Sammlung © Käthe Kollwitz Museum Köln
19. August – 26. September 2021
»Der Ausdruck der Augen Vergrübelt und Fern«
Käthe Kollwitz – Porträts im Fokus
Aus dem umfangreichen Œuvre von Käthe Kollwitz (1867–1945) sind vor allem auch die Selbstbildnisse der Künstlerin im kollektiven Gedächtnis fest verankert. Weit weniger bekannt sind ihre Porträts von Familienmitgliedern und Zeitgenossen – darunter namhafte Politiker und Künstlerkollegen ebenso wie unbekannte Männer und Frauen, meist aus der Welt der Arbeiter. Kollwitz hält Physiognomie und Körperhaltung – bisweilen mit skizzenhafter Verve, bisweilen höchst elaboriert – mit Bleistift und Zeichenkohle fest und fertigt repräsentative Druckgraphiken: Radierungen, Lithographien und Holzschnitte. Zumeist nicht im Auftrag, sondern aus Interesse am Menschen entstehen in oft spontanen Augenblicken eindrucksvolle Charakterbilder.
Das Käthe Kollwitz Museum Köln stellt nun erstmals die Porträtwerke aus dem Sammlungsbestand in den Fokus einer eigenen Ausstellung. Zu sehen sind zahlreiche selten gezeigte Exponate, darunter auch das Bildnis der Malerin Hedwig Weiß, unter das Kollwitz notiert »Sie zeichnet mich, ich zeichne sie«, oder das Porträt der Cläry Bartning, Ehefrau des Architekten Otto Bartning – die letzte Lithographie der Künstlerin aus dem Jahr 1942, die in einer Auflage von nur vier Blättern existiert.
https://www.kollwitz.de/portraits
19. – 29. August 2021
Feuer und Erde.
Jan Kollwitz – Japanische Keramik
Der Urenkel von Käthe Kollwitz zu Gast im Käthe Kollwitz Museum Köln
Jan Kollwitz, Foto © Götz Wrage
Jan Kollwitz zählt zu den herausragenden Keramikern unserer Zeit. Seit mehr als drei Jahrzehnten fertigt der Urenkel von Käthe Kollwitz ausdrucksstarke Gefäße in traditionell japanischer Technik – abseits aller künstlerischen Moden und Strömungen.
Während seiner Ausbildung in Japan konnte er Ofenbaumeister Watanabe Tatsuo dazu gewinnen, für seine Werkstatt im ostholsteinischen Klosterdorf Cismar einen originalen Anagama-Ofen zu errichten. In dessen Holzfeuer zeichnen Rauch, Flammen und Glutkohle lebendige Farben auf den Oberflächen. Flugasche, die zu einer natürlichen Glasur verschmilzt, verleiht den Gefäßen einen besonderen Glanz.
Vor drei Jahren war Jan Kollwitz zum letzten Mal zu Gast im Käthe Kollwitz Museum Köln. Gerne knüpfen wir mit der neuen Schau an diese Begegnung an. Im Sommer 2021 präsentiert der Künstler mit mehr als 80 Einzelstücken seine neuesten Produktionen aus dem japanischen Brennofen – von zarten Schalen für die Teezeremonie bis hin zu kraftvollen Bodenvasen.
https://www.kollwitz.de/jan-kollwitz
Öffentliche Führung
in der Sonderausstellung
Friedrich Seidenstücker – Leben in der Stadt
Fotografien der 1920er bis 1940er Jahre‘
Im Kölner Foto-Sommer präsentiert das Käthe Kollwitz Museum Köln 100 Werke des Fotografen Friedrich Seidenstücker und lädt seine Besucher*innen dazu ein, den „Momentknipser“ auf seinen Spaziergängen durch das Berlin vor 100 Jahren zu begleiten.
https://www.kollwitz.de/friedrich-seidenstuecker
So 01.08.2021 | 15.00 Uhr
Do 05.08.2021 | 17.00 Uhr
Do 05.08.2021 | 19.00 Uhr – Snapshot: Die Feierabendführung am Langen Donnerstag
So 08.08.2021 | 15.00 Uhr
Do 12.08.2021 | 17.00 Uhr
So 15.08.2021 | 15.00 Uhr
in der Sonderausstellung
»Der Ausdruck der Augen Vergrübelt und Fern«
Käthe Kollwitz – Porträts im Fokus
https://www.kollwitz.de/portraits
Do 19.08.2021 | 17.00 Uhr
So 22.08.2021 | 15.00 Uhr
Do 26.08.2021 | 17.00 Uhr
So 29.08.2021 | 15.00 Uhr
in der Sonderausstellung
Feuer und Erde.
Jan Kollwitz – Japanische Keramik
Der Urenkel von Käthe Kollwitz zu Gast im Käthe Kollwitz Museum Köln
https://www.kollwitz.de/jan-kollwitz
Do 19.08.2021 | 15.00 Uhr – Führung mit Jan Kollwitz
So 22.08.2021 | 13.00 Uhr – Führung mit Jan Kollwitz
Do 26.08.2021 | 15.00 Uhr – Führung mit Jan Kollwitz
So 29.08.2021 | 13.00 Uhr – Führung mit Jan Kollwitz
Kosten: nur Eintritt
Die Highlights im August – Talk, Vortrag und Lesung mit Teezeremonie
Mi 11.08.2021 | 18.30 Uhr
Talk im Forum
»Die Fotogeschichte hatte einen neuen Star«
Jürgen Wilde, Bernhard Maaz und Hannelore Fischer im Gespräch über Friedrich Seidenstücker
Friedrich Seidenstücker, Selbstporträt mit Kamera, ca. 1925, Reproduktionsnegativ eines verschollenen Abzugs © Archiv Ann und Jürgen Wilde, Zülpich 2021
Ann und Jürgen Wilde führten von 1972 bis 1985 in Köln eine der ersten Galerien für Fotografie in Europa. Ziel ihrer Arbeit war es, in Vergessenheit geratenen Künstlerinnen und Künstlern der fotografischen Avantgarde der 1920er und 1930er Jahre eine Plattform zu bieten. Friedrich Seidenstücker zählt zu ihren ersten Entdeckungen. Seine Aufnahmen sind Bestandteil ihrer umfangreichen Sammlung, die seit 2010 als Stiftung an die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen angegliedert ist.
Mit deren Generaldirektor, Prof. Dr. Bernhard Maaz, und mit Jürgen Wilde spricht Hannelore Fischer über die Wiederentdeckung des Fotografen, über die einzigartige Sammlung der Galerie-Pioniere und deren Bedeutung für die Münchener Pinakothek der Moderne.
Mehr dazu: https://www.kollwitz.de/talk-im-forum
Tickets und Reservierungen: museum@kollwitz.de
Kosten: 9 € / erm. 6 € (inkl. Besuch der Ausstellung)
Sa 21.08.2021 | 18.30 Uhr
Vortrag
Feuer und Erde
Traditionelle japanische Keramik aus Cismar
Jan Kollwitz Anagama Ofen, Foto © Götz Wrage
Im Japan des 16. Jhd. entfalten sogenannte Teemeister die Teezeremonie zu großer kultureller Blüte und beeinflussen damit die Kunst und Ästhetik auf Jahrhunderte hinaus, bis in unsere Zeit. Zur Praxis der Teezeremonie gehören Gefäße aus Keramik, die nach alten, naturnahen Techniken und gemäß genauer Form- und Farbvorgaben hergestellt werden. Diese sogenannte „Teekeramik“ gilt in Japan als die höchste der Künste, noch vor Malerei und Musik.
Jan Kollwitz hat in Echizen, einem Hauptort der ursprünglichen Keramik Japans, dieses alte Handwerk erlernt. In seinem Vortrag spricht der Urenkel von Käthe Kollwitz über seine Erfahrungen als Schüler des Meisters Yutaka Nakamura, über die Philosophie der Teezeremonie und die traditionelle japanische Keramik.
Referent: Der Keramiker Jan Kollwitz lebt und arbeitet in holsteinischen Klosterdorf Cismar an der Ostsee. Dort brennt er einen originalen Anagama-Holzofen, der ihm vor 30 Jahren von einem japanischen Ofenbaumeister gebaut wurde.
Mehr dazu: https://www.kollwitz.de/talk-im-forum
Tickets und Reservierungen: museum@kollwitz.de
Kosten: 9 € / erm. 6 € (inkl. Besuch der Ausstellung)
Mi 25.08.2021 | 18.30 Uhr
Lesung + Teezeremonie
»Herr Yamashiro bevorzugt Kartoffeln«
Autorenlesung + Teezeremonie mit Christoph Peters und dem Keramiker Jan Kollwitz
Jan Kollwitz, Teeschale, Foto © Götz Wrage
Lost in Translation an der Ostsee. Ausgerechnet in einem verschlafenen Kaff an der Ostsee soll der berühmte japanische Ofensetzer Yamashiro für den deutschen Keramikkünstler Ernst Liesgang einen traditionellen Anagama-Holzbrandofen errichten. Alles muss streng nach japanischer Überlieferung vor sich gehen. Doch immer wieder kommt es zu ungeahnten Komplikationen beim Bau. Als wäre das nicht genug, entdeckt Herr Yamashiro zum Entsetzen seiner japanischen Begleiter auch noch seine Begeisterung für Mettbrötchen, Schnitzel, Kartoffeln und Schnaps…
Zum Autor: Christoph Peters verbindet eine langjährige Freundschaft mit Jan Kollwitz. Der Bau dessen Keramikbrennofens durch einen japanischen Ofensetzer diente ihm als Inspiration für seine 2014 erschienene, selbstverständlich (fast) rein fiktive Geschichte… Der Berliner Autor (1966 geboren) erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (2016) und die Thomas Kling-Poetikdozentur der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (2017). Zuletzt erschienen sein »Dorfroman« (2020) im Luchterhand-Verlag.
Im Anschluss laden Jan Kollwitz und Christoph Peters zu einer originalen japanischen Teezeremonie ein!
Mehr dazu: https://www.kollwitz.de/talk-im-forum
Tickets und Reservierungen: museum@kollwitz.de
Kosten: 12 € / erm. 9 € (inkl. Teezeremonie + Ausstellung)
Elternzeit
Mo 09.08.2021 | 11 Uhr
Elternzeit. Führung für Eltern mit Kind (bis 12 Monate)
in der Sonderausstellung Friedrich Seidenstücker – Leben in der Stadt
– »Elternzeit« im Käthe Kollwitz Museum Köln © Käthe Kollwitz Museum Köln
Immer am zweiten Montag im Monat laden wir ein zu einer Kunstpause für Eltern mit Baby. Gemeinsam sehen wir uns die aktuelle Ausstellung an. Ganz in Ruhe, ganz unter uns. Wir nehmen uns die Zeit, die Sie und Ihr Kind brauchen – auch zum Stillen, Weinen oder Wickeln. Eine Tragehilfe während des Rundgangs ist von Vorteil, aber kein Muss. Es ist auch genügend Platz für den Kinderwagen.
Mehr dazu: https://www.kollwitz.de/elternzeit
Anmeldung: unter museum@kollwitz.de oder Tel. 0221 – 227-2899.
Kosten: nur Eintritt
Kunstfrühstück + Führung
Sa 14.08.2021 | 9.30 Uhr
Kunstfrühstück
Der kulinarisch-kulturelle Samstagmorgen im Café Riese und im Käthe Kollwitz Museum Köln
– Friedrich Seidenstücker, Hundemaler, 1928, Silbergelatine-Abzug, Vintage © Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
»Gesegnet sei der Kaffee!« Mit diesem Motto von Käthe Kollwitz laden das Café Riese und das Käthe Kollwitz Museum Köln einmal im Monat ein zu einem kulinarisch–kulturellen Start ins Wochenende. Bei einem reichhaltigen Frühstück im modernen Traditionscafé Riese in der Neumarkt Passage begrüßen Sie unsere Kunstvermittler*innen und begleiten Sie noch vor Beginn der Öffnungszeiten ins Museum zu einer Führung in der aktuellen Sonderausstellung »Friedrich Seidenstücker – Leben in der Stadt«.
Mehr dazu: www.kollwitz.de/kunstfruehstueck
Anmeldung: bis 12.07.2021 unter 0221 / 227-2602 oder museum@kollwitz.de
Kosten: 22 € / erm. 19 €
Entdeckertour + Samstagswerkstatt
So 01.08.2021 | 11.30 Uhr
Giraffe, Walross und Co. – Tiere aus dem Zoo vor 100 Jahren
Entdeckertour für Kinder ab 6 Jahren
Entdeckertour im Käthe Kollwitz Museum Köln © Käthe Kollwitz Museum Köln
Friedrich Seidenstücker hat immer wieder die Tiere im Berliner Zoo fotografiert, vor 100 Jahren natürlich noch in schwarz-weiß. Kannst du trotzdem alle Tiere erkennen? Und wie unterscheiden sich Gehege und Unterbringung der Tiere damals und heute? Wir gehen auf Entdeckungstour!
Anmeldung: bis mind. 2 Tage vorher unter 0221 / 227-2602 oder museum@kollwitz.de
Kosten: nur Eintritt
Sa 07.08.2021 | 11.30-13.00 Uhr
Hier geht’s lang! – Gestalte deinen eigenen Zooplan
Familien-Programm mit Kurzführung und Workshop für Kinder ab 5 Jahren + Begleitung
Die Wege durch Zoos sind lang und oft verwirrend, da braucht es einen guten Plan um auch alle Tiere zu Gesicht zu bekommen. In den Photographien von Friedrich Seidenstücker finden sich zahlreiche Tiere aus dem Berliner Zoo. Aber wer wohnt eigentlich neben wem und wie muss der Plan aussehen, damit man allen Tieren einen Besuch abstatten kann? Gemeinsam gestalten wir ganz individuelle Wegekarten, bei denen alle tierischen Bewohner in euren Traumgehegen Platz finden!
Anmeldung: bis 04.08.2021 unter Tel. 0221 / 227-2602 oder museum@kollwitz.de
Kosten: 5,-€ pro Familie zzgl. Eintritt (Kinder bis 12 Jahren frei)
Sa 28.08.2021 | 14–17 Uhr
Alle Tassen im Schrank?! – Keramikworkshop
Samstagswerkstatt für Kinder ab 7 Jahren
Der Keramikkünstler Jan Kollwitz, Käthe Kollwitz Urenkel, ist bei uns im Museum zu Gast. Nach seinem Vorbild gestaltest du dein eigenes Gefäß mit Mustern oder einem Schriftzug, einfarbig oder ganz bunt und lernst das Handwerk der Keramiker kennen. Im Anschluss geht es für dein Kunstwerk in den Brennofen und zwei Wochen später kannst du deine fertige Keramik im Museum abholen.
Anmeldung: bis 23.8.2021 unter 0221 / 227-2899 oder museum@kollwitz.de
Kosten: 18 € (inkl. Material)