“Die Moskauer. Wie das Stalintrauma die DDR prägte”

“Die Moskauer. Wie das Stalintrauma die DDR prägte”

Mo., 03.02.2020, 19:00 Uhr

“Die Moskauer. Wie das Stalintrauma die DDR prägte”
Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2019

Buchvorstellung und Gespräch mit dem Autor – Dr. Andreas Petersen

Gescheitert ist die DDR auch am stalinistischen Trauma. Der Historiker und Publizist Andreas Petersen erzählt, wie es dazu kam, und erkundet das Trauma der DDR-Gründergeneration um Pieck und Ulbricht.

Sie hatten in Moskau und der Sowjetunion die Jahre des Terrors erlebt, in denen Stalin mehr absolute Spitzenkader der KPD ermorden ließ als Hitler. Angst und Verrat wurden für die Exilanten aus Deutschland zum Schreckensalltag.

Ab 1945 übernahmen die zurückgekehrten »Moskauer« die Führung in der sowjetisch besetzten Zone. Sie setzen sich durch gegen die KZ-Überlebenden und Westemigranten in der Partei. Die ersten Jahre waren Stalin-Jahre, Zweifel und Fragen waren in der neu gegründeten SED nicht erwünscht. Die »Moskauer« verheimlichten die sowjetische Realität, die Denunziationen, auch die eigenen, und wussten doch von ihren unschuldigen Mitgenossen in den Lagern, Gefängnissen und Erschiessungskellern. Ein Mantel des Schweigens legte sich über den neuen Staat.

Fesselnd schildert Andreas Petersen dieses Gründungstrauma und seine Folgen – ein lebendiges Psychogramm der führenden SED-Funktionäre, das seine Auswirkungen auf die frühe DDR hatte. Darüber ist bis heute wenig bekannt. Ein aufrüttelndes Buch, das dazu beitragen kann, die Geschichte des zweiten deutschen Staates besser zu verstehen.


Pressestimmen:

»Das Buch von Andreas Petersen […] sollte Pflichtlektüre in den Schulen und für DDR-Nostalgiker werden.«

Werner Schulz, Die Welt – Literarische Welt, 09.11.2019

 

»Andreas Petersen hat ein wichtiges, notwendiges Buch geschrieben. […] Über die DDR und ihre Gründungsväter wird man nach der Lektüre dieses klugen Buches anders sprechen müssen«

Jörg Baberowski, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.06.2019

 

»Das Ergebnis des Großen Terrors, das beleuchtet Petersen in dem akribisch recherchierten Buch […], war eine von Stalin atomisierte, total ergebene und widerspruchslose Funktionärskaste.«

Gerd Nowakowski, Der Tagesspiegel, 27.03.2019

 

Dr. Andreas Petersen (* 1961 in Köln) ist ein deutscher Historiker, Buchautor und Leiter der Geschichtsagentur zeit&zeugen. Er studierte Allgemeine und Osteuropäische Geschichte an der Universität Zürich. Er war Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin, Gründungspräsident des Forums für Zeitzeugen in Aarau und ist heute Dozent für Zeitgeschichte an der Fachhochschule Nordwestschweiz. Er publizierte u. a. im Tagesspiegel, dem Tagesanzeiger und der Neuen Zürcher Zeitung.

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